Spontane Geschichten zu gezogenen Bildkarten
Unsere Phantasie entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie speist sich aus dem, was wir erleben, erfahren, durchmachen, unseren Glücksmomenten, unseren Interessen und vielem mehr. Das bedeutet allerdings noch nicht, dass einem spontan „etwas einfällt“, wenn’s ans Geschichtenschreiben geht. Ein guter Trick ist es, einen (beliebigen) Gegenstand oder eine Abbildung als Anfangsimpuls zu nehmen. Es dauert dann meist nicht lang, und man ist bei etwas, was einen gerade selbst gedanklich beschäftigt.
AA DIE ERZÄHLUNG VON DER KRANKEN MUTTER
Es war einmal eine Frau mit zwei Kindern, die fürchterlich erkältet war. Sie musste sich ständig die Nase putzen und niesen, doch das war nicht die grösste Sorge der Mutter. Es sorgt sie noch mehr, die Kinder anzustecken, weil diese Kinder total anstrengend waren, wenn sie krank waren und dies konnte sich die Mutter von den Kindern garnicht leisten, denn war schon wegen der Erkältung total ausser Kraft und musste dazu den ganzen Haushalt reissen und täglich für die Kinder sorgen.
Die zwei Kinder jedoch verstanden nicht, wie die Mutter so stark bleiben konnte. So fragten die Kinder die Mutter. “Mama, du bist doch total krank. Wie kannst du noch so viel machen?“
Da antwortete die Mutter, „nun meine Süßen, als Mutter darf man sich eben nicht unterkriegen lassen. Selbst wenn ich noch schlimmer erkrankt bin, muss ich meine Aufgaben erledigen, so wie euch in die Kita bringen.“
Erst von diesen Tag an war den Kindern klar, wie stark die Mutter war und was sie alles konnte.
AS DAS SÜCHTIGE KIND
Es war einmal ein Mädchen, das süchtig war. Süchtig nach einem Handy. Die Mutter suche eine Lösung. Sie verbrachte Tage damit. Dann kam ihr die Idee, dass sie das Kind in den Sommerferien zur ihrer Oma bringen könnte. Die Oma lebte in einem Dorf ganz oben auf einem Berg, kein W-lan und kein Empfang.
Dann kam der Tag, an dem das Kind zur Oma musste. Die Tochter wollte es nicht, aber die Mutter tat es nur für ihr Bestes. Nachdem die Tochter ins Auto eingestiegen war, fuhr sie vier Stunden.
Bei der Oma musste sie jeden Tag in der Werkstatt helfen und musste kochen. Die Oma war sehr streng und zeigte kein Mitgefühl. Nach den Sommerferien war die Tochter nicht mehr süchtig, weil sie sich an das Leben ohne Handy gewöhnt hatte. Außerdem zeigte sie gegenüber ihrer Mutter Dankbarkeit.
Ma Oma
Jeden Sonntag treffen wir uns bei meiner Oma und verbringen den Tag mit ihr, ich liebe Omas Lasagne. Auch wenn wir was anders essen, hat sie immer eine Portion davon für mich, dabei trägt sie ihre lilafarbene Schürze, und wenn ich möchte, kann ich immer beim Essenzubereiten helfen. Wir essen jedes Mal was anders, doch meine Oma ist der Meinung das man drei Gänge haben soll.
Das schönste am Sonntagabend ist, wenn wir mit dem Essen und dem Abspülen fertig sind. Wir trinken immer eine warme Tasse schwarzen Tee mit ein wenig Honig, vor allem im Winter. Dabei essen wir Omas zuckersüßen Plätzchen. Deswegen ist mein Lieblingsort bei Oma.
Wer bloß sind Oskar, Konrad, Delphine und Samir?
Namen erwecken bei uns bestimmte Gefühle. Das liegt an ihrem Klang oder daran, dass wir schonmal Menschen, die so hießen, begegnet sind. Hören wir daher einen Namen, bevor wir die dazugehörige Person sehen, machen wir uns schon so allerhand Vorstellungen:
Am
KONRAD – Er ist alt, schon um die 67 Jahre, ein Rentner. Der nur noch im Garten sitzt, ein kaltes Glas Apfelsaft trinkt, alles auf sich beruhen lässt und ab und zu mal spazieren geht. Ein leben ohne Sorgen und Beschwerden, dies führt er.
Seine Lieblingsfarbe ist blau, wie der Himmel, in den er aufschaut, sein Lieblingsessen ist Schnitzel und Kartoffelnpuree wie es seine Mutter oft zubereitet hat. Sein Lieblingssport ist Pferderennen. Als er jung war, hat er selbst bei Pferderennen mitgemacht.
Konrad war in der Schule ein toller Schüler, beliebt, gute Noten und freundlich. Von Beruf her war er Gleisarbeiter und später Bauer. Sein eigentliches Ziel war Ingenieur gewesen, doch dafür war er zu faul. Konrad hat auch eine Frau, denn als er jung war, rannten ihm alle hinterher, so freundlich und schlau war er .
as
DELPHINE: Sie ist zwölf Jahre alt und 1,50 groß. Sie hat blonde Haare und sitzt immer vorne in der Klasse. Sie möchte mal Ärztin werden. Sie wird von den andren nicht akzeptiert und gemobbt. Sie wird in der Klasse „Streberin“ und „Pferdemädchen“ genant. Aber das interessiert sie nicht, weil wenn sie bald Ärztin ist, wird sie keinem von ihnen helfen.
Sie hat hohe Ziele und möchte immer besser werden. Sie möchte ihre Mutter stolz machen. Ihr Vater ist nach Amerika geflogen.
An einem Morgen war der Vater weg, da war sie sechs Jahre alt.
KONRAD: Ein älterer Mann zwischen 60 bis 70, geht gerne in die Oper. Konrad kauf jeden Morgen eine Zeitung und wundert sich, was aus dieser Welt geworden ist. Er ist ein einsamer Herr, der sich über alles aufregt
Seine Brille hängt bis zur Nasenspitze runter, er trägt ein schwarzen Pullover, eine braune Hose, ausserdem hat er einen Bierbauch. Er war Lehrer, keiner in der Schule mochte ihn, weil er so streng war. Bevor seine Frau gestorben ist, war er nicht so.
Jeder Tag ist bei Konrad gleich. Immer wieder steht er auf, geht duschen, holt eine Zeitung und frühstückt im laden um die Ecke. Auf dem Weg schreit er Kinder an. Dann besucht er das Grab seiner Frau.
Am Abend guckt er eine Partie Fußball und legt sich ins Bett.
SAMIR ist Ausländer, seine Heimat ist der Libanon. Er ist in jungen Jahren mit seinen Eltern aus dem Libanon geflüchtet. Es herrschte Krieg, bis heute trägt er psychische Schäden davon. Doch in Deutschland mit zwölf in der sechsten Klasse war er dankbar, dass er nicht im Krieg war.
Er holte immer Einsen und ist jetzt mit 43 ein erfolgreicher Anwalt mit seiner eigenen Kanzlei. Er lebt seinen Traum.
Die Perspektive wechseln
Oft ist es ein guter Trick, mal die Perspektive zu wechseln, also als Junge aus der Sicht eines Mädchens und als Mädchen aus der Sicht eines Jungen zu schreiben. Weil man dadurch mehr Abstand hat und einfach (ohne jedes Mal zu überlegen, ob das jetzt zu den eigenen Erfahrungen passt), drauflosschreiben kann.
JnDAS MÄDCHEN AUF KLASSENFAHRT
Die Klassenfahrt stand vor der Tür. Ich war vor der Schule. Alle haben die Koffer eingeladen, und dann ging es auch schon los. Vier Stunden dauerte die Fahrt, ich hab mich neben meine beste Freundin gesetzt, ich habe die Fahrt über geschlafen.
Als wir ankamen, haben wir die Schlüssel bekommen, und dann ging der Streit los, wer nimmt den Schlüssel, wer geht mit wem in ein Zimmer? Die Alexa ist mit meiner besten Freundin ins Zimmer gegangen, und da bin ich laut geworden, bin dann mit Mia ins Zimmer gegangen, komme eigentlich nicht gut mit ihr klar, aber alles gut soweit, und ich habe alles eingerichtet. Hab die Plastikpflanzen auf den Nachtschrank gestellt, dann w
as zu essen gemacht, aber es gab nicht genug Essen für alle, für mich war kaum was vom essen übrig, bin mit einem leeren Magen rausgegangen, haben uns mit denn Lehrern getroffen, sind dann zum Strand gelaufen.
Ich habe auch sofort tausend Bilder gemacht und sie meiner Mutter geschickt. Sie hat sich gefreut, dann sind wir zurück in unsere Häuser gegangen und haben uns noch was zu essen gemacht, fern dabei geschaut und sind dann auch ins Bett gegangen.
Ma Jungs AUF KLASSENFAHRT
Endlich Abschlussfahrt! Wir warten hier und ich hab schon kb mehr. Wir müssen jetzt die Lebensmittel in den Bus transportiert und natürlich hab ich mitgeholfen, wärhend die Mädels ihren schweren Koffer getragen haben, da frag ich mich auch, was die alles da drin haben? Wir bleiben nur vier Tage!
Alles, was wir brauchen, ist schon im Bus, jetzt fehlen nur noch wir. Ich setz mich natürlich neben die süßen Carmen. Nach vier Stunden sind wir angekommen, ich will auf gar keinen Fall, dass mein Haus in der Nähe des Lehrers ist! Denn nachts will ich mit meinen Jungs zocken. Außerdem müssen wir die Mädchen nachts besuchen.
Das Haus ist Müll. Überall Ziegenbilder, Alter, davon träum ich heute Nacht noch!
Ich schlaf mit Paul im Zimmer, ich hoffe der furzt nicht während er pennt. Die Sachen haben wir nach einer Ewigkeit weggeräumt und da geht schon einer aufs Klo – boah gar kein bock auf Klo zu gehen, während die andern so laut sind, was ist wenn die einfach reinkommen, einen Schlüssel besitzen wir nicht.
Jetzt, weil wir so oder so nichts mehr machen können, wollen unsere Lehrer am Meer entlang laufen. Es ist so kalt, ich will zurück nach hause, es ist erst der erste Tag und schon foltern sie uns! Außerdem würd ich lieber Fußball spielen dabei ist mir wenigstens nicht so kalt. Auf dem Weg zurück sind wir einem Jungen mit einer Zahnlücke begegnet, da musste ich ihn beleidigen, es macht einfach Spaß Stress mit anderen anzufangen.
Der Tag ist vorbei, richtig essen konnten wir nicht mal, weil wir nicht genug Lebensmittel hatten, und dann auch noch die kack Regel, dass wir um 22 Uhr zu Hause sein sollen, und die denken wirklich dass das passieren wird!
Es ist 0 Uhr. Duschen kann ich ja auch später machen, ist ja egal. Wir haben gewartet, bis die Lehrer eingeschlafen sind, um dann zu den Mädchen zu laufen. Wir sind vor der Security weggerannt bis wir bei den Mädchen angekommen sind. Wir waren so tapfer, aber die Mädchen hatten Angst, erwischt zu werden. Am Ende haben wir Uno gespielt und geredet. Gegen drei Uhr sind wir zurückgeflüchtet, und keiner hat was herausgefunden. Jetzt gehen wir aber schlafen, denn ausschlafen lassen sie uns nicht.
Stell dir vor, du schwebst unter Wasser…
Stell es dir einfach vor, versuche, es dir so genau wie möglich vorzustellen, gib dich dem Gefühl ganz hin – und dann schreib einfach mit. Kümmere dich nicht darum, ob es vielleicht blöd klingt, das tut es garantiert nicht, wenn du wirklich deine eigenen Worte findest. So machen es jedenfalls die Dichter.
As
Ich bin mit meiner Familie an einem Sonntag zum See gefahren. Meine Frau hat auf die Kinder aufgepasst. Ich habe mir meine Badehose geschnappt und bin ins Wasser gesprungen. Unterwasser hab ich die Augen geöffnet, ich sah alles verschwommen, trotzdem war alles so wunderschön.
So viele verschiedene Fischarten, doch einer war ganz besonders: seine atemberaubenden schuppen waren so glänzend schwarz. Seine Flossen waren orange, doch kein normales Orange, dies war eine besondere Farbe.
Dann ging mir die Luft aus. Ich bin hochgeschwommen, hab tief eingeatmet und bin wieder runter. Doch da war der Fisch weg.
Das passiert vor zehn Jahren, und es geht mir bis heute nicht aus dem Kopf.
Aa
Ich tauche im Wasser, im Wasser der Natur, im Meer wo ich mich frei fühle. Jedesmal wenn ich abtauche, fühle ich mich wohl und gelassen. Die Einwohner des Meeres heissen mich herzlichen Willkommen. Das Wasser ist schön warm, das sorgt dafür das sich alle Muskeln in meinem Körper entspannen und ich mich gleiten lasse. Das Salzwasser brennt leicht in meinen Augen. Ein Fisch schwimmt an mir vorbei, wie schön es wohl sein muss ein Fisch zu sein, der Fisch schwimmt so ruhig und langsam, dass ich das Wasser an seinen Kiemen vorbeigleiten sehe, seine glitzernden Schuppen sind unbeschreiblich schön. Ich wünschte ich könnte ewig im Wasser tauchen, wie der Fisch es tut, doch mir geht die Luft aus, ich muss wieder an die Oberfläche.
Ich schnappe nach Luft und bin wieder in der Realität angekommen.
ma
MARTINA Ich tauche im Wasser .Ich spüre die kalte Luft nicht mehr. Alle Geräusche um mich sind verschwunden. Also fang ich an zu schweben, dabei schließe ich meine Augen. Das Wasser ist leicht ich kann mich leichter und schneller bewegen, die Geräusche hört man kaum noch es fühlt sich so an, als würde das Wasser meinen ganzen Körper umarmen, dabei streichelt es sanft meine Haare.
Plötzlich erinnere ich mich an meine Kindheit, und wie ich mit sechs versuchte, schwimmen zu lernen. Seitdem hab ich Angst, Salzwasser in die Augen zu kriegen, trotzdem mach ich sie auf und sehe eine Welt, die ich so noch nie gesehen hab. Frieden ist hier, das beruhigende Gefühl zu Hause zu sein, wärmt meinen ganzen Körper auf. Doch am Ende hören diese unbeschreibliche Gefühle auf, denn ich kann nicht schwimmen.